Blick auf ein Tal in der Eifel, darin ein See. Die Sonne geht auf

Wasserarten: Mineralwasser, Leitunsgwasser & Co.

Welche Wasserarten gibt es?

Wasser gehört zu den wertvollsten Ressourcen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Wasserarten aus der Natur und Wasserarten, die du zu Hause nutzt. Zu ersterer Sorte gehören folgende Wässer:

Eine Infografik, die verschiedenen Gesteinsschichten und Lagen der Wasserarten zeigt, sowie die Anordnung der Mineralien© Gerolsteiner

Grundwasser: Es befindet sich in tiefen Schichten unter der Erdoberfläche. Normalerweise ist es sauber und hat einen neutralen pH-Wert von etwa 7.

Oberflächenwasser: Es ist auf der Erdoberfläche zu finden, z. B. in Flüssen, Seen und Teichen. Dieses Wasser kann unterschiedliche pH-Werte zwischen 6 und 8 haben, je nachdem, welche Substanzen darin gelöst sind.

  1. Regenwasser: Normalerweise hat es einen leicht sauren pH-Wert von etwa 5,6, da es einige natürliche Säuren aus der Atmosphäre enthält.

  2. Süßwasser: Es kommt in Flüssen, Seen und Brunnen vor und ist entscheidend für das Überleben von Pflanzen und Tieren, einschließlich uns Menschen. Süßwasser enthält wenig oder keine Salze und hat normalerweise einen neutralen pH-Wert von etwa 7.

  3. Salzwasser: Unsere Ozeane und Meere bestehen aus Salzwasser. Durch die enthaltenen Salze hat es normalerweise einen alkalischen pH-Wert von etwa 8,1 bis 8,3 und ist für Menschen und viele Landpflanzen nicht trinkbar.

  4. Rohwasser: Rohwasser wird direkt aus einer natürlichen Quelle gewonnen, z. B. einem Fluss oder See. Sein pH-Wert kann variieren und liegt normalerweise zwischen 6 und 8. Daher muss es normalerweise gereinigt werden, bevor es sicher getrunken werden kann.

Wasserarten zum Trinken haben gemeinsam, dass sie gefiltert beziehungsweise aufbereitet sowie frei von Schadstoffen sind und einen nahezu neutralen pH-Wert aufweisen. Zu ihnen zählen die folgenden:

Mineralwasser

Mineralwasser stammt aus unterirdischem Wasservorkommen und besitzt eine ursprüngliche Reinheit. Da es durch verschiedene Gesteine gefiltert wird, enthält es von Natur aus Mineralien. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich je nach Ursprung. Durch den Mineraliengehalt ist Mineralwasser ernährungsphysiologisch wirksam.

Heilwasser

Heilwasser stammt aus unterirdischem Wasservorkommen und besitzt genau wie Mineralwasser eine ursprüngliche Reinheit. Gemeinsam haben sie zudem ihren natürlichen Gehalt an Mineralien.

Der größte Unterschied besteht darin, dass Heilwasser seine vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkung nachweisen muss. Die Zulassung erfolgt durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Quellwasser

Quellwasser, wie der Name schon sagt, entspringt einer natürlichen oder künstlich erschlossenen Quelle und stammt aus unterirdischen Wasservorkommen. Es kann natürliche Verunreinigungen enthalten, solange es sicher und trinkbar bleibt. Um als Trinkwasser zu gelten, muss es strengen gesetzlichen Anforderungen genügen. Geregelt sind sie in der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkWV) sowie der Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO).

Ein charakteristisches Merkmal von Quellwasser ist, dass es nicht notwendigerweise eine konstante Menge an Mineralien aufweisen muss. Anders als für Mineralwasser und Heilwasser ist daher eine amtlich beurkundete Anerkennung im europäischen Mineral- und Heilwasserregister für Quellwasser nicht erforderlich.

Auch wenn für Quellwasser kein ernährungsphysiologischer Wirkungsnachweis erforderlich ist, bedeutet das nicht, dass es keine derartige Wirkung hat. Jede Quellwasser-Sorte hat nämlich ihren eigenen physiologischen „Fußabdruck“. Dieser hängt von der Zusammensetzung der Gesteinsschichten ab, durch die das Wasser fließt. Enthält das Gestein viele Mineralstoffe und Spurenelemente, kommt dies dem Quellwasser zugute.

Die Abfüllung des Quellwassers erfolgt direkt am Quellort, was bedeutet, dass es an der Stelle, an der es aus dem Boden austritt, in Flaschen oder andere Behältnisse gefüllt wird. Nachträglich dürfen keine Filtertechniken oder chemischen Zusätze zur Wasseraufbereitung verwendet werden. Lediglich Eisen, Arsen, Mangan und Schwefel dürfen dem Quellwasser entzogen werden, genau wie beim Mineralwasser. Der Zusatz von Kohlensäure ist ebenfalls gestattet.

Tafelwasser

Tafelwasser unterscheidet sich deutlich von Quell- und Mineralwasser, denn es handelt sich um ein künstlich hergestelltes Wassermischgetränk. Das Wasser, das als Basis für ein bestimmtes Tafelwasser dient, muss auch nicht aus nur einer Quelle oder von einem Ort stammen. Im Gegensatz zu Mineralwasser benötigt Tafelwasser keine amtliche Anerkennung oder Zertifizierung. Strengen Kontrollen unterliegt es dennoch.

Ein Glas Wasser auf einem Tisch© iStock/Cerise HUA

Welche Zutaten Tafelwasser enthalten darf, bestimmt die Tafelwasserverordnung. Diese gibt vor, dass Tafelwasser nur aus den folgenden Zutaten bestehen darf:

  1. Trinkwasser und/oder natürliches Mineralwasser

  2. Meerwasser

  3. Salzreiches Wasser (wie zum Beispiel Natursole)

  4. Magnesiumchlorid

  5. Natriumchlorid

Tafelwasser kann nicht nur praktisch überall hergestellt, sondern auch abgefüllt werden – während z. B. Mineral- und Heilwasser nur am Quellort abgefüllt werden darf. Tafelwasser darf zudem über Zapfanlagen in Restaurants oder anderen Einrichtungen angeboten und in größeren Behältern transportiert werden. In der Gastronomie muss Tafelwasser auch als solches auf der Karte ausgewiesen werden.

Leitungswasser

Mineralwasser selber machen

Leitungswasser ist das am häufigsten konsumierte Wasser in vielen Haushalten. Es stammt meistens aus Grund- und/oder Oberflächenwasser (Seen, Talsperren, Uferfiltraten).

Bevor diese Wässer jedoch als Trinkwasser genutzt werden können, müssen sie einem aufwendigen Aufbereitungsprozess unterzogen werden. Dieser Prozess beinhaltet eine Vielzahl von Behandlungsverfahren und kann auch die Zugabe von chemischen Zusätzen umfassen. Die Behandlung ist notwendig, um das Wasser von Schadstoffen zu reinigen, es sicher zu machen und bestimmte Qualitätsstandards zu erfüllen.

Trotz der Verwendung von Zusätzen bei der Aufbereitung, oder gerade wegen, gilt Leitungswasser in vielen Ländern – so auch Deutschland – als sicher und trinkbar und ist eine kostengünstige Alternative im Vergleich zu abgefülltem Wasser.

Die wichtigsten Infos im Überblick: Wasserarten-Tabelle

Mineralwasser

Heilwasser

Quellwasser

Tafelwasser

Leitungswasser

Herkunft

Unterirdische Wasservorkommen (Tiefenwasser)

Unterirdische Wasservorkommen (Tiefenwasser)

Unterirdische Wasservorkommen (Tiefenwasser)

Industriell gefertigt aus Mineral- & Leitungswasser

2/3 Grundwasser & 1/3 Oberflächenwasser (z. B. aus Talsperren oder Seen)

Ursprüngliche Reinheit

Ja

Ja

Ja

Nein

Nein

Naturprodukt oder aufbereitet?

Naturprodukt

Naturprodukt

Naturprodukt

Aufbereitung mit bis zu 90 zugelassenen Hilfsstoffen

Aufbereitung mit bis zu 90 zugelassenen Hilfsstoffen

Ort der Abfüllung

Quellort

Quellort

Quellort

Überall

Wasserhahn

Amtliche Anerkennung

Ja

Ja

Nein

Nein

Nein

Qualitätssicherung

Streng kontrolliert von Brunnenbetrieben, Behörden & Laboren

Streng kontrolliert; Zulassung beim Bundesgesundheitsamt

Kontrolliert von Brunnenbetrieben, Behörden & Laboren

Kontrolliert von Brunnenbetrieben, Behörden & Laboren

Kontrolle durch Wasserversorger bis zum Hausanschluss

Mineralwasser vs. Leitungswasser: Unterschiede im Überblick

Wasser aus der Flasche oder Leitungswasser? Diese Frage hat schon so einige Streitereien ausgelöst! Doch auch wenn viele auf das liebevoll als „Kraneberger“ oder „Rohrperle“ betitelte Leitungswasser schwören: In puncto Mineraliengehalt kann es mit unserem Gerolsteiner Mineralwasser nicht mithalten.[JH1] Das ist aber nicht der einzige wesentliche Unterschied:

  1. Die Herkunft Leitungswasser ist meist kein naturbelassenes Produkt. Es wird nicht wie Mineralwasser aus Tiefenwasser gewonnen, sondern stammt in Deutschland zu zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser. Oberflächenwasser kommt zum Beispiel aus Seen und Talsperren oder aus Uferfiltrat.

  2. Die Qualität & Reinheit Die Qualität von Leitungswasser unterscheidet sich von Ort zu Ort. Im Gegensatz zu Mineralwasser muss Leitungswasser nicht von natürlicher Reinheit sein. Je nachdem wie sauber das Rohwasser ist, wird es von den Wasserwerken mit einer Vielzahl von Verfahren und chemischen Hilfsstoffen aufbereitet und gereinigt. Bei nicht so guter Ausgangsqualität kann es zum Beispiel mit Chlor behandelt oder zusätzlich durch Aktivkohle gefiltert werden.

Gut zu wissen: Dein Wasserversorger ist verpflichtet, regelmäßige Kontrollen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Vorschriften und Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. Er ist für die Wasserqualität bis zum Wasserzähler verantwortlich, für die Hausinstallation liegt die Verantwortung beim Eigentümer.

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